Futonbetten: Das sind die Vor- und Nachteile
Das Futonbett erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Gleichzeitig hat es bei einigen Menschen einen Ruf als „Studentenbett“ weg, weil man vor allem jüngeren Menschen nachsagt, dass sie die niedrige Schlafvariante bevorzugen. Unter anderem vielleicht auch, weil sich in vielen Studenten-WGs selbst konstruierte Betten finden lassen, die einem Futon ähnlich sind.
Doch die Zeiten, in denen Futons ein wenig von oben herab beäugt wurden (nicht nur wegen ihrer niedrigen Höhe), sind definitiv vorbei. Immer mehr Menschen befassen sich mit den Vor- und Nachteilen, die Futons mit sich bringen, und dürfen dabei feststellen, dass die in Europa verkauften Futonbetten doch etwas anders aussehen als das japanische Original.
Was ist ein Futon?
Futons sind aus Japan in die Welt geschwappt. Dort schläft man nämlich so nah am Boden wie möglich. Einerseits übernimmt jede neue Generation diese Art des Schlafens, andererseits steckt auch mehr dahinter. Es geht nämlich darum, näher am Boden und somit der Natur zu schlafen. Das soll gut für das Wohlbefinden sein.
Der japanische Futon besteht aus einer Reisstrohmatte und einer Schlafunterlage, die einer Matratze ähnlich ist. Sie besteht meist vollständig aus Baumwolle. Somit liegt man in Japan wirklich fast auf dem Boden. Das ist in Deutschland eher ungewöhnlich, also hat man die Futonbetten etwas verändert.
Futons sind immer noch flacher als die meisten anderen Bettenvarianten. Allerdings gibt es ein kleines Bettgestell aus Holz, unter dem doch noch einige Zentimeter Freiraum zu finden sind. Die Futonmatratzen sind möglichst simpel gehalten und bestehen zu großen Teilen aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle oder Schurwolle. Ebenfalls sehr beliebt in Europa: Futon-Schlafsofas, die sich im Handumdrehen so umstellen lassen, dass sie zum Anlass passen.
Vorteile von Futons
Ein Vorteil des Futons hat sich eben schon angekündigt: Sie sind meist sehr natürliche Alternativen zu anderen Bettvarianten. Ein Bettgestell oder Lattenrost aus Holz in Kombination mit einer Baumwoll-Matratze – wer auf die Umwelt achten und seine Wohnung möglichst natürlich einrichten möchte, ist mit einem Futon gut bedient.
Mit einem Futon können außerdem andere Raumkonzepte umgesetzt werden. Die niedrige Höhe führt dazu, dass über dem Bett viel Freiraum entsteht. Hängende Gegenstände, Wandgemälde oder auch einfach negativer Raum kommen so besonders gut zur Geltung. Außerdem kann die niedrige Schlafhöhe im Sommer hilfreich sein, wenn die Wärme nach oben steigt und es so am Boden ein wenig angenehmer ist.
Futons sind platzsparend und ideal für einen minimalistischen Lebensstil geeignet. Daher kommt sicherlich auch die Beliebtheit in Studenten-WGs, es kann Platz gespart werden und ein ausgefallenes Raumkonzept hat meist keine Priorität. Besonders für Menschen, die ihr Leben entrümpeln und sich weniger aufwändige Einrichtung kaufen wollen, ist ein Futon ideal. Viele Varianten sind gut verstau- und transportierbar.
Nachteile von Futons
Wenn Futons so gut zu minimalistischen Einrichtungsstilen passen und Minimalismus aktuell an Bedeutung gewinnt, wieso stehen dann nicht in allen Haushalten Futons? Das liegt daran, dass nicht jeder Rücken für ein Futonbett gemacht ist. Für viele Menschen bedeutet Schlafkomfort, dass sie sich fühlen, als würden sie auf einer Wolke schlafen. Futonbetten geben eher das Gefühl, dass man nur eine (harte) Schicht vom Boden entfernt ist.
Somit sind Futons für die meisten älteren Menschen nicht geeignet. Bereits existierende Rückenprobleme können verschlimmert werden – oder auch nicht. Wer mit seinem Arzt oder Therapeuten spricht, der bekommt als Feedback unter Umständen zu hören, dass er zu weich schläft. Ein Futon kann somit in einigen Fällen den Rückenschmerzen sogar entgegenwirken.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Futonbetten nicht zu jedem Einrichtungsstil passen. Gerade in Schlafzimmern von Paaren wirken sie eher jugendlich, was nicht jeder mag. Auch als Gästebetten eignen sie sich nur bedingt, da man nie weiß, ob Besucher auf einer harten Unterlage schlafen können – allerdings gibt es auch ergonomische Futonmatratzen, die dieses Problem umgehen.